Was CFOs mit US-Präsident Franklin D. Roosevelt gemein haben?

Die ersten 100 Tage im Amt sind richtungsweisend für die weiteren 1.000 Tage danach. Unser Tipp: Nutzen Sie die ersten 100 Tage.

Franklin D. Roosevelt hat 1933 in den ersten 100 Tagen seiner ersten Amtszeit als Präsident der Vereinigten Staaten 15 richtungsweisende Gesetzesinitiativen als Teil seines „New Deals“ durch den Kongress bringen können, um die Wirtschaft aus der Depression zu führen.

Auch spätere Präsidenten haben die ersten 100 Tage im Amt genutzt, wie aktuell Joe Biden: Er hat in seinen ersten 100 Tagen, die am 29. April 2021 zu Ende gingen, wichtige Entscheidungen seiner Agenda umgesetzt, zu denen die Impfkampagne und ein Ausgaben- und Investitionsprogramm von USD 1,9 Billionen zählen.

I. Die Herausforderungen der ersten 100 Tage

Die 100-Tage-Frist wird allgemein als Schonfrist verstanden, die einem neuen Amtsinhaber zugestanden wird, um sich in seine neuen Aufgaben einzuarbeiten. Auch neue CFOs, die von außerhalb des Unternehmens kommen, müssen das Unternehmen, die Mitarbeiter*innen, die fachlichen Themen und Besonderheiten, die (Entscheidungs-) Prozesse, organisatorischen Abläufe und Gepflogenheiten schnell erfassen. Und wenn sie in die neue Aufgabe befördert wurden, müssen sie umgehend in die neue Rolle hineinwachsen.

Dem CFO wurde primär die Verantwortung für die Finanzen und die interne und externe Berichterstattung zugeschrieben. Tatsächlich sind aber die Aufgaben des CFO deutlich vielschichtiger und anspruchsvoller, wie die folgende Übersicht (bitte Fußnote (Darstellung Härteis, Tax Compliance Management, eine ganzheitliche Aufgabe) verdeutlicht:

Die Verantwortung umfasst in der Regel das gesamte finanzielle Ökosystem und reicht von den klassischen CFO-Aufgaben Reporting, Treasury, Investor Relations bis zum Personalwesen, Steuern und Zöllen. Neue Aufgaben sind hinzugekommen und spielen eine entscheidende Rolle für den Erfolg des CFO und der Unternehmen, Digitalisierung und nicht zuletzt Environmental Social Governance.

In Bezug auf alle diese Aufgaben gilt es den entsprechenden Stakeholdern gerecht zu werden, die Prozesse, Strukturen und Abläufe im Unternehmen kennenzulernen, über das relevante fachliche und unternehmensinterne Wissen zu verfügen und die maßgeblichen Personen und Entscheidungsträger für sich zu gewinnen.

Viel auf einmal, zumal der Neue noch nicht sicher einschätzen kann, welche Mitarbeiter Probleme aus taktischen Gründen oder Unsicherheit aufbauschen oder herunterspielen und welche Mitarbeiter den Neuen testen. Einerseits müsste er sich Zeit nehmen, um sich in Details und Zahlenwelt einzuarbeiten und um seine Mitarbeiter in Ruhe kennen zu lernen. Andererseits bietet gerade der Anfang eine Gelegenheit, mit liebgewonnenen, aber überholten Gepflogenheiten aufzuräumen, bevor man sich diese zu eigen macht, Altlasten zu bereinigen, bevor sie auch dem Neuen zugeschrieben werden können oder das Momentum des Anfangs wie Franklin D. Roosevelt zu nutzen. Eines ist in den ersten 100 Tagen aber sicher: Die Augen der Mitarbeiter sind genauso auf den Neuen gerichtet wie die des Aufsichtsrates und der Vorstands- und Geschäftsführungskollegen.

Und als ob diese vielschichtigen, technischen, organisatorischen, fachlichen und personellen Themen für neue CFOs in einem Nicht-Krisen-Szenario nicht bereits ausreichten, führt die Corona-Pandemie zu Herausforderungen   Das liegt vor allem daran, dass die Pandemie zu tiefgreifenden Veränderungen von Geschäftsmodellen und Arbeitsabläufen geführt hat und es sieht so aus, dass diese Veränderungen in vielen Bereichen auch nach der Krise Bestand haben werden. Es ist davon auszugehen, dass sich die Prozesse und Abläufe in den zentralen Unternehmensfunktionen um den CFO dauerhaft verändern, auch weil die Zusammenarbeit und Kommunikation sich in neuen Formaten eingespielt und bewährt haben. National und international haben sich auch die gesetzlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen verändert, zum Teil unmittelbar durch die Maßnahmen zur Bewältigung der Krise, zum Teil in Folge der gewaltigen finanziellen Mittel und ihrer zielgerichteten Verwendung. Im Steuerrecht wurden zahlreiche Gesetzesvorhaben, mitunter innerhalb weniger Tage, ins Werk gesetzt, aber auch umfangreiche und neue Pflichten geschaffen, die die CFO und Steuerabteilungsleiter vor große Herausforderungen stellen.

II. Wie können Sie als neuer CFO die Chancen nutzen und Fehler vermeiden?

Was packt man sofort an und welche Schwerpunkte setzt man als CFO? Hier ist es sinnvoll, sich externe Expertise an die Seite zu holen, um die Aufstellung des Finanzbereiches, die Kompetenzen der Mitarbeiter genauso wie die steuerlichen und buchhalterischen Kernprozesse in Länge, Tiefe und Breite zu vermessen.

Mit Erfahrung und Kompetenz können Externe gerade in der Anfangsphase die Unsicherheit nehmen, Prioritäten herausarbeiten und die Agenda des CFO in die Strategie des Unternehmens einbinden.

Im Kern geht es um die Vermeidung von Risiken und um die Nutzung von Chancen.

Der CFO ist als Vorstand und Geschäftsführer persönlich haftend. Und zwar nach zahlreichen Vorschriften des Gesellschafts- und Steuerrechts, des Steuerstrafrechts und des Rechts der Ordnungswidrigkeiten. Er haftet nicht nur für eigene Fehler, sondern auch für die Pflichtverletzungen in seiner Organisation. Das nennt man Organisationsverschulden. Und er haftet, wenn er Fehler erkennt und diese nicht berichtigt.

Im steuerlichen Bereich hat sich die Durchführung einer Tax Compliance Evaluation (TCE) erfolgreich bewährt. Sie basiert auf der Erfahrung aus zahlreichen Tax Compliance Projekten und der langjährigen Beratung im Unternehmenssteuerrecht. Die TCE ermöglicht eine zuverlässige, schnelle und kostengünstige Identifizierung von steuerlichem Handlungsbedarf und von Verbesserungspotential in der Aufbau- und Ablauforganisation. Damit lassen sich Risiken umgehend beseitigen, Chancen sofort erkennen sowie die Möglichkeiten für eine Digitalisierung von Prozessen und Kontrollen erkennen.

Der Mehrwert dieser Beratung liegt zum einen darin, dass teure Fehlentscheidungen vermieden und die richtige Agenda verfolgt wird. Da sich das Rad der Verantwortung des CFOs in heutiger Zeit so schnell dreht, kann das ein Neuer am Anfang nicht alles allein schaffen.

Die 15 Gesetze, die Franklin D. Roosevelt  in den ersten 100 Tagen durch das Parlament bringen konnte, kennt heute kaum jemand mehr. Aber er gilt heute als der Präsident, der mit dem New Deal die Depression der 1930er Jahre besiegt hat.

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